Erstanamnese

IMG 1481 1

Das Erstgespräch in der klassischen Homöopathie ist sehr ausführlich und dauert bei komplexen Fällen etwa 2 Stunden oder länger. Es ist sehr wichtig, die Symptome und den Krankheitsverlauf genau zu verstehen. Nur ein tiefes Verständnis – physischer und psychischer Art – ermöglicht es Ihnen, eine gute Wahl für das Medikament zu treffen. Und nur ein gut geeignetes homöopathisches Arzneimittel kann die Selbstheilungskräfte des Körpers anregen, sodass er im besten Fall heilt.

Die medizinische Diagnostik (Migräne, Rheuma etc.) ist die Grundlage des körperlichen Verständnisses und liefert wichtige Hinweise auf den Schweregrad und die Prognose der Erkrankung. Bei der Auswahl eines homöopathischen Arzneimittels stehen jedoch die einzelnen Symptome im Vordergrund. Also:

Wo genau ist der Schmerz und wie fühlt er sich an? z.B. stechen, brennen, reißen
Wann oder warum ist es am schlimmsten? Zum Beispiel nachts zwischen 1 und 3 Uhr morgens, immer bei Vollmond, vor einem Sturm, im Frühling…
Was kann man tun, um die Symptome zu lindern? Zum Beispiel Gehen, heiße Kompressen, kalte Getränke, auf der linken Seite liegen…
Was sind die Symptome? Zum Beispiel Übelkeit, kalter Schweiß, großer Durst, Hitzegefühl im Kopf…
Wie ist Ihre Stimmung? Z.B. weint oder regt sich auf, möchte allein sein…
Wie lange haben die Symptome angehalten, gab es einen Auslöser? Z.B. Alkoholkonsum, Unfall, Trauerfall oder Schock, medizinische Versorgung.

Bei der Behandlung chronischer oder wiederkehrender Erkrankungen (z. B. Zystitis oder Sinusitis) sind nicht nur die mit der Hauptbeschwerde verbundenen Symptome wichtig, sondern auch die Anamnese Kindheit. , besondere Symptome bei Kindern während der Schwangerschaft und Geburt sowie Entwicklungsstörungen.

Dabei wird auch auf allgemeine Symptome wie Appetit und Appetit, Temperatur- und Wetterempfindlichkeit, Schlaf sowie bei Frauen auf die Menstruation und die gynäkologische Vorgeschichte geachtet. Diese Merkmale, die nicht unbedingt pathologisch sind, sind Ausdruck der Individualität des Menschen und können oft wichtige Hinweise auf ein wirksames Medikament geben.

Auch psychische Symptome werden behandelt und helfen, Lösungen zu finden. Manchmal ist sogar die psychische Situation ausschlaggebend für das Verständnis des Falles (z. B. Krankheit nach dem Tod des Ehepartners, traurig, aber nicht in der Lage zu weinen, weigert sich, getröstet zu werden), in anderen Fällen liegt der Schwerpunkt des Falles woanders und es gibt beobachtbare körperliche oder körperliche Symptome Allgemeine Symptome führen zum richtigen Weg Manchmal werden bei einer körperlichen Untersuchung auch Symptome von homöopathischem Interesse festgestellt (z. B. schwielige Zunge, rissige Fersen usw.).

Die homöopathische Erstberatung stellt hohe Anforderungen an den Homöopathen (Zuhören, Beobachten, Verstehen, Befehle erteilen), aber auch an Sie als Patient. Sie sollten sich selbst (oder Ihr Kind) und die Symptome beobachten und beschreiben. Wenn Sie zuvor häufig symptomlindernd eingegriffen haben (z. B. mit Schmerzmitteln oder Fiebersenkern), schwächt dies langfristig die Reaktionsfähigkeit des Körpers. Einzelne Symptome – die Essenz einer homöopathischen Verschreibung – können unterdrückt oder verzögert werden, daher ist Geduld erforderlich, um die Reaktionsfähigkeit wiederherzustellen. Wenn Schulmedizin notwendig ist und nicht gestoppt werden kann, wie zum Beispiel bei Epilepsie oder schweren rheumatischen Erkrankungen, hilft es, den Zustand vor der Einnahme des Arzneimittels zu beschreiben.

Am Ende der ersten Konsultation findet eine homöopathische Analyse statt. Mithilfe eines computergestützten Repertoires werden die Symptome sortiert, bewertet und die verwendeten Medikamente kontrolliert. Anschließend werden mögliche Heilmittel mit der Materia Medica verglichen, um die am besten geeignete Behandlung für die Symptome zu finden. Manchmal ist es möglich, das Medikament direkt nach dem Gespräch auszuwählen, bei komplexen Krankengeschichten benötigen wir jedoch mehr Zeit und das Medikament wird erst nach einigen Tagen verabreicht.

Vorbereitung auf Ihr erstes Beratungsgespräch:
Es ist ratsam, vor Ihrem ersten Beratungsgespräch darüber nachzudenken und Ihre Beschwerde noch einmal sorgfältig zu prüfen, da wir sicherlich viele Fragen stellen werden (siehe oben). Sie können den Fragebogen ausfüllen und zum Erstgespräch mitbringen. Bei einer längeren Krankengeschichte hilft eine chronologische Auflistung der Erkrankungen und Behandlungen. Bringen Sie außerdem eine Liste der Medikamente mit, die Sie einnehmen.
.